2004
VERBINDUNG HERGESTELLT
Sonderausstellungen im Doppelpack
In diesem Jahr wurden zwei Themen behandelt: Ein technisches über die Entwicklung des militärischen Nachrichtenwesens bis etwa zum Ende der ö.u. Monarchie und ein menschliches über das Schicksal dreier Orte im ehemaligen Frontgebiet des 1. Weltkrieges.
"Verbindung hergestellt"
Mitte des 19. Jahrhunderts begann sowohl auf dem zivilen wie auch auf dem militärischen Sektor eine rasante Entwicklung des Nachrichtenwesens. Waren es am Anfang nur einfache Telegraphenapparate (etwa 1855), folgte im Jahre 1876 das Telephon und um das Jahr 1900 der Funk. Alle entwickelten Techniken und Apparate wurden von der k.u.k. Armee übernommen und für militärische Zwecke adaptiert. Es wurden Erprobungen und Forschungen durchgeführt und wesentliche Entwicklungen vorangetrieben.
Der militärische Nutzen der neuen Techniken wurde zwar erkannt, die Ausrüstung der Truppe mit modernem Fernmeldegerät erfolgte aber am Anfang wegen der hohen Kosten nur zögerlich. Während des 1. WK stand der k.u.k. Armee aber eine brauchbare Fernmeldeinfrastruktur zur Verfügung, die Ausrüstung entsprach dem Stand der Technik.
Der Auftrag „Verbindung herstellen...“ konnte allerdings nur durch Improvisationen erfüllt werden, für einen Krieg im Hochgebirge war man schlecht gerüstet. Die Bedienung und Reparatur von Fernmeldegerät, das Instandhalten von Leitungen erforderten großes fachliches Können und eine aufopfernde Pflichterfüllung.
Ehrenschutz:
Günther PLATTER
Bundesminister für Landesverteidigung
In Zusammenarbeit mit dem Heeresgeschichtlichen Museum Wien, mit der Fernmeldetruppenschule / Wien des österreichischen Bundesheeres und namhaften in- und ausländischen Sammlern präsentierten wir an Hand von Fotos, Dokumenten und Exponaten einen Querschnitt durch die Entwicklung des militärischen Nachrichtenwesens ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis etwa 1918.
Wir zeigten in Betrieb:
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Einen Knallfunkensender mit dem dazugehörigen Kopfhörer
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Morseschreiber
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Empfänger
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Löschfunkensender („Rucksackstation“, Feldradiostation M 17)
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einen Hughes Typendruck-Telegraphen
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eine Reihe von Telegraphenapparaten,
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den „Feldklopfer“ und den „Staatsklopfer“
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Telephone
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Feldtelephone
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Vermittlungen ziviler und militärischer Bauart, usw.
"Drei Orte - ein Schicksal"
Monfalcone - Kötschach-Mauthen - Przasnysz
Drei Orte:
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Monfalcone, an der Adria,
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Kötschach-Mauthen, am Fuße der Karnischen Alpen,
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Przasnysz, in Masuren (rund 90 km von Warschau entfernt),
haben im 1. Weltkrieg ein ähnliches Schicksal erlitten: Unmittelbar im Frontgebiet liegend, wurden sie fast zur Gänze zerstört.
Dies tragische Geschehen um ihre zerstörte Heimat verbindet nun diese drei Orte zu einer gemeinsamen Vergangenheitsbewältigung.
Insbesondere im Jahr 2004 hat das Aufzeigen dieses gemeinsamen Geschicks aufgrund des EU-Beitrittes von Polen ganz besondere Bedeutung erlangt.
Möge so ein furchtbares Geschehen in einem vereinten Europa nie mehr möglich sein !